Galerie in der Freihausgasse, Villach, K
mit Daniel Bednarzek
Mittels dieser gemeinsam mit Daniel Bednarzek konzipierten Intervention zur Eröffnung der Langen Nacht der Museen in der Galerie in der Freihausgasse, Villach, wurde unsere heutige Eventkultur, die “themed world“ hinterfragt: Fast alles wird zum Erlebnisthema gemacht. Lösen virtuelle Erlebniswelten immer mehr reale Wirklichkeiten ab? Von dieser Fragestellung ausgehend entwickelten wir einen Slogan, der gemeinsam mit einer Grafikerin in ein Logo umgesetzt wurde. Aus dem Logo wurde ein Stempel gefertigt. Während der Langen Nacht der Museen erhielt jeder Besucher eine Stempelung: LIVE!LIFE
LIVELIFE hinterfragt die Mechanismen und Strategien der Massenmedien. Durch die heutige Geschwindigkeit der unmittelbaren Übertragung von Informationen können Inhalte nicht mehr reflektiert werden, es kommt in weiterer Folge zu einem Realitätsverlust. Vielschichtige Sachverhalte können nicht mehr interpretiert werden, Information wird banal und austauschbar, Gewohnheit ersetzt Bereicherung.
LIVELIFE beinhaltet die Gefahr, Erlebtes, Gesehenes, Konsumiertes nicht mehr weiter zu verarbeiten, wir werden Opfer einer Geschwindigkeitsgesellschaft. Mehr Information bedeutet nicht Mehrwert an Information, sondern Überinformation führt zu Desensibilisierung.
LIVELIFE wird zu einem Logo weiterentwickelt. Jeder Ausstellungsbesucher erhält am Galerieeingang der Galerie Freihausgasse, Villach einen Stempel mit dem Logo. Der Besucher betritt zunächst die Ausstellung in dem Glauben, bei einem weiteren der unzähligen Events gelandet zu sein, muss aber dann während des Ausstellungsrundgangs immer stärker feststellen, irregeleitet worden zu sein. Er wird vielleicht seine passive Rolle als reiner Konsument ablegen.
live!life, 2007 I C-Print auf Fotopapier, 50 x 70 cm
live!life, 2007 I Ausstellungsansichten, Galerie in der Freihausgasse, Villach
Die Zeittotschlagmaschine
Anhand der gemeinsam mit Daniel Bednarzek entwickelten Installation, die in der Galerie Freihausgasse, Villach, gezeigt wurde, sollen Phänomene der Medienrezeption untersucht werden. Schlagen wir die Zeit tot? Das Spiel ohne Ende wird zu einer Metapher für den Verlust des Zeitempfindens, eine surreale Situation gefangen in einer Art perpetuum mobile, indem der Betrachter interaktiv Teil der Installation wird. Die Installation soll im Betrachter emotionale Momente evozieren, die ein Erfassen der linearen Zeit durch das Auflösen der Begrifflichkeiten Vergangenheit- Gegenwart- Zukunft nicht mehr ermöglichen, dies bedingt eine Störung seiner Zeitwahrnehmung, des Zeitverhaltens und der Zeitordnung . Das Zeitempfinden wird nivelliert. Durch das Fehlen von Mannschaften und Toren betritt man eine Endlosschleife, in der jegliche Orientierung verloren geht. Die Installation soll aber auch die klischeehafte Betrachtung des Zeittotschlagens aufgreifen. Konkret soll beispielsweise der individuelle Zeitraub durch Talkshows o.ä. persifliert werden und mit einem Augenzwinkern ein Ambiente geschaffen werden, in dem sich der Besucher bei einer LIVE Übertragung des Endlosspiels wiederfindet.
Die Zeittotschlagmaschine, 2007 I partizipative Installation, Aufbau